Sonntag, 17. November 2019

Kalle´s unendlich geduldige Pflegestelle hat für uns eine Zusammenfassung seiner Entwicklung gemacht, eine Zusammenfassung auch für die Anforderungen an eine potentielle Endstelle für unseren Sorgenhund... ich weiß, es wird mehr als schwierig! aber - wie Kalle´s Lieblingsmensch gern sagt: einfach kann jeder ;-)
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16.11.2019 Vermittlungstext für einen Mogwai, der im Körper einer Englischen Bulldogge steckt
Kalle sucht bei Freunden der Bulldoggen mit einem sehr großen Herz für kranke Hunde ein neues Zuhause!



Kalle ist eine Englische Bulldogge, geb. 29.05.2018, wiegt 21 kg und hat eine Schulterhöhe von ca. 42 cm
Kalle ist draußen bei Spaziergängen ein freundlicher und aufgeschlossener Rüde, der sich mit Menschen, Kindern, Rüden, Hündinnen, Pferden und Schafen sehr gut versteht. 

Wenn er von Hunden angepöbelt wird, geht er weg und zeigt keinerlei Aggression. Kalle ist im Freilauf sehr gut abrufbar, fährt sehr gerne Auto und kennt einige Grundkommandos. 

Er geht 2 x täglich 2-3 Stunden (mindestens 10 km) im Wald spazieren, was für seinen Bewegungsapparat sehr wichtig ist. Die Spaziergänge müssen natürlich seinem Tempo angepasst und auch ggf. Pausen gemacht werden und sollten wegen seiner neurologisch bedingten schlürfenden Pfoten größtenteils auf Waldboden erfolgen. 

Kalle ist unglaublich verschmust und verkuschelt und will immer nah bei seinen Menschen sein. 
 (Foto)
Kalle kann zwar alleine bleiben, jedoch muss alles, was nicht zu der Kategorie Möbel, Decken und Kissen gehört, weggeräumt werden, da er es derzeit ankaut und auch verschluckt, wenn er die Möglichkeit dazu hat, leider zeigt er dieses Verhalten auch im Auto. (Foto)

Zuhause ist der Kleine mit seinem Menschen mittlerweile fast immer ein Schatz, jedoch war das anfangs nicht so. Er hatte manchmal ein recht distanzloses und aufdringliches Verhalten – er leckte einem den Körper ab und/oder rammelte – wir hatten in unserer Anfangszeit stundenlange Auseinandersetzungen und es ist nicht auszuschließen, das er dieses Verhalten in einem neuen Zuhause anfangs wieder zeigen wird!

Scheinbar hat ihm noch nie jemand konsequent Grenzen aufgezeigt und sich mit ihm wirklich beschäftigt. Dieses Verhalten – rammeln, kauen, schnappen – zeigt Kalle vor allem, wenn er Stress hat und/oder er etwas verboten bekommt – in der Pflegestelle nur noch sehr selten.

Kalle ist wirklich ein ganz toller Hund, der jeden Menschen und jeden Hund auf seinen Spaziergängen freudig begrüßt und in kurzer Zeit eine sehr liebevolle Bindung zu seinem Pflegefrauchen aufgebaut hat. Er hat so sehr endlich mal ein eigenes und lebenslanges Zuhause verdient. Bereits 3 x wurde der Süße über EBAY verkauft und lebt zur Zeit als Pflegehund am Rand von Berlin - ursprünglich kam er aus Ungarn über einen Großhändler für lebende Tiere nach Deutschland.

Zu Kalles Gesundheitszustand und den Anforderungen an sein neues Zuhause:


Kalle ist Allergiker und muss weiterhin hypoallergenes Futter bekommen und derzeit ist noch nicht bekannt, ob und wenn, dann welche weiteren Allergien er hat. 
Er leidet an Dermatitis und bekommt öfters offene, blutige und auch eitrige Hautstellen, die lokal mit Surolan behandelt werden müssen. Bei einer zu großen Ausbreitung hilft dann leider nur noch ein Antibiotikum. Hier ist zu beachten, das er bisher nur auf das Medikament CONVENIA nicht mit einem epileptischen Anfall reagiert hat. 

Er muss 1 x wöchentlich gebadet werden und erhält alle 2 Tage eine halbe Tablette APOQUEL 16 mg um 14.00 Uhr.

Kalle leidet an einer schweren Form der Epilepsie mit Anfallsserien und ist ein Hund, der sehr schwer auf Medikamente einzustellen ist – er gehört  zu den 20 %, bei denen das so ist.  

Wir sind noch bei der Einstellung der Medikamente und auch weitere Blutuntersuchung seines Spiegels stehen aus. 
Derzeit erhält Kalle um 06.00 Uhr: ½ Phenoleptil + ¼ Libromide, um 12.00 Uhr: ½ Phenoleptil + ¼ Libromide, um 18.00 Uhr: ¾ Phenoleptil + ½ Libromide. 
Nach einem Anfall muss er zusätzlich alle 8 Stunden für 48 Stunden je nach Rücksprache mit der Neurologin ½ oder 1 Levetiracetam ab dem Zeitpunkt des 1. Anfalls bekommen. Kalle hat zur Zeit noch sehr mit den Nebenwirkungen des Libromide zu kämpfen: er muss teilweise 1-3 mal nachts raus und auch morgens muss er sofort Urin absetzen, wenn er mal durchgeschlafen hat und er hat einen starken Zerstörungsdrang und kann derzeit nur in einer sehr hundesicheren Umgebung alleine gelassen werden. 

Er braucht ein sehr ruhiges Zuhause mit einem immer gleichen und routinierten Tagesablauf, wenig Veränderungen, fremde Umgebungen, Besuche und auch keine wilden Spiele und aufregenden Unternehmungen – all das kann derzeit noch einen Anfall auslösen – leider alles was Stress für den Kleinen ist – egal ob positiv oder negativ.

Kalle hat beidseitig eine extreme HD mit Luxation beider Hüftgelenke und keine ausgebildeten Pfannen. Er hat beidseitig im Knie eine Patellaluxation (Grad 1+2) und auch keinen Patellasehnenreflex. 
Kalle hat Keilwirbel/Fusion der Brustwirbelkörper BW 11/12. In seiner Halswirbelsäule stehen die HW 5/6 sehr eng. Da Kalle zur Zeit keine Schmerzen hat, rät ein Chirurg derzeit von einer OP ab.

 Sollte er Schmerzen im Hüftbereich bekommen, wird zu einer Femurkopfhalsresektion geraten. Die OP kann gleichzeitig an beiden Seiten durchgeführt werden und kostet je nach Arzt ca. 1500,00 Euro und eine anschließende Physiotherapie ist notwendig. Für Kalle ist der Aufbau von Muskulatur extrem wichtig, weshalb er viel und lange auf weichem Sandboden und im Freilauf – damit er das Tempo bestimmen kann – laufen muss. 

Er hat bedingt durch die Schäden in seiner Wirbelsäule neurologische Ausfälle: die Hinterpfoten werden beim Laufen über den Boden geschoben und die Vorderpfoten werden von der Oberseite über die Krallen über den Untergrund geschliffen, weshalb ein Laufen auf Asphalt zu offenen Wunden an seinen Pfoten führen würde. (Foto)

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