02.11.2019
Schwarz – Weiß – und ganz viel dazwischen
Das
Leben mit Kalle ist intensiv und besonders und das in jeder
Hinsicht.
Freude und Leid liegen immer sehr nah beieinander, aber das Leben
ist
leider kein Ponyhof.
Kalle ist speziell und seine vielen
Krankheiten
leider auch. Nach einer weiteren Anfallsserie von 4 Anfällen in 15
Minuten am 24.10.2019 und einem Tierarztbesuch, bei dem die Spiegel
seiner Medikamente im Blut gemessen wurden, musste die Dosierung
beider Mittel wieder mal verändert werden. – und der Kalle ist so
glücklich!!!
Seit der neuen Dosierung geht es dem Kleinen sehr
viel
besser, er ist tagsüber munterer und agiler und viel fröhlicher
und
genau das zählt – er genießt sein Leben – hier und jetzt und
alles andere zählt für uns nicht. Wenn er jetzt stabil bleibt,
muss
in ca. 14-21 Tagen die Dosis weiter angepasst werden und dann
erfolgt
eine weitere Blutuntersuchung zur Messung der Spiegel beider
Medikamente – falls er anfallsfrei bleibt.
Leider hat sich genau
in
dieser Zeit aber sein Hautbild massiv verschlechtert und er hat
wieder einige blutige und großflächige kahle Stellen am Körper und
auch wieder eine Blutblase zwischen den Zehen, die ich zwar
täglich
mit Surolan eincreme, allein das reicht aber leider nicht mehr.
Vor
zwei Tagen waren wir dann wieder mal beim Tierarzt (vielleicht
sollte
ich mal fragen, ob in dem Haus ne Wohnung frei ist) und er musste
ein
14 Tage lang wirkendes Antibiotikum gespritzt bekommen, da er nach
der letzten Antibiosebehandlung sofort epileptische Anfälle bekam
–
diesmal ging alles gut, jedoch ist dieses Mittel teuer – sehr
teuer
– unglaublich teuer.
Heute wurde der kleine Kerl dann abends
wieder
gebadet, ordentlich abgetrocknet und in dicke Decken gewickelt –
nun schläft er friedlich – bewacht von seinem Bodyguard Aris.
Leider war die Zeit vom 13.10. bis zum 25.10. eine Vollkatastrophe
–
er hatte große Probleme mit dem Libromide und zeigte mir die volle
Bandbreite der Nebenwirkungen und/oder auch eine mögliche
Wechselwirkung mit dem Antibiotikum: er lief mit seinen
schlürfenden
Pfoten nachts unruhig auf und ab – stürzte teils -, musste extrem
viel trinken und pinkelte dann wo er halt gerade stand, er
taumelte
beduselt, schleppend mit hängendem Kopf und kaum ansprechbar durch
die Gegend und ich musste immer in seiner Nähe sein, um zu
verhindern das er sich verletzt.
Er hat sogar bei einem Besuch
einer
Freundin dieser bei der Begrüßung auf die Füße gepinkelt – er
hatte seinen Körper überhaupt nicht mehr unter Kontrolle. Wir
haben
in dieser Zeit fast nicht geschlafen und ich fragte mich schon ab
und
zu mal, wie lange Frau das wohl aushält – wenn ich ihn dann in
kurzen Ruhephasen im Arm hatte fiel mir auch die Antwort auf meine
Frage ein - na so lange wie es halt nötig ist! Dann hatte er noch
eine ausgewachsene Erkältung und ganz schlimmen Nasenausfluss –
hier hat bestimmt niemand eine Vorstellung, wie super der Kalle
den
Einsatz von Nasentropfen fand – doch habt ihr – na sagen wir mal
so – er war sehr wehrbereit und verwandelte sich in ein kleines
Monster – der süße Mogwai.
Da er in der Zeit auch nicht
selbstständig aufs Bett kam, wurde das
Aerobic
Steppbrett einer Freundin zur Kalletreppe – er nutzt sie noch
immer
gerne und wir können sie auch erst mal noch behalten. Der
Kleine ist
wirklich sehr speziell und leider ist er auch nichts für
Menschen
mit viel Besuch, denn bereits 2 x hatte er, als ich Besuch
hatte, nach
ca. 2 Stunden eine schlimme Anfallsserie.
Die Tierärztin sagte
mir,
dass für Kalle jede Form von Aufregung, egal ob positiver oder
negativer Stress und jede Veränderung derzeit zu Anfällen
führen
können – glücklicherweise lebe ich mit den Hunden sehr
zurückgezogen. Wir hoffen noch immer, dass wir ihn irgendwann
eingestellt bekommen, oder wenigstens die Anfälle durch die
Medikamente reduziert und abgeschwächt werden – bitte drückt
alle
die Daumen, das uns das gelingt.
Und wo ich schon bei einer
Bitte
bin, habe ich noch eine: Kalle ist ein schwerkranker Hund dem
noch
nie jemand wirklich helfen wollte, ein artgerechtes und
glückliches
Leben zu führen – diese Chance hat der Verein Hortus Animalis
ihm
gegeben, aber die Tierarztkosten von Kalle sind trotz
Entgegenkommen
der Praxis für so einen kleinen Verein nur schwer zu stemmen,
denn
er ist ja nicht der einzige Hund des Vereins.
Bald ist ja
Weihnachten
– zumindest nerven die Supermärkte schon mit dem ganzen Zeug –
und vielleicht wäre es ein schönes Geschenk für Kalle und auch
für
das eigene Karma, wenn der ein oder andere eine kleine
Patenschaft
für Kalle übernehmen könnte – Kalle und ich würden uns
wirklich
sehr darüber freuen und der Verein bestimmt auch. Wir melden
uns
sicher bald wieder und noch etwas am Rande – ich habe mich
entschieden, den Aris mindestens so lange zu behalten, bis
Kalle ein
geeignetes und liebevolles Zuhause gefunden hat.
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