Dienstag, 24. Dezember 2019

23.12.2019

So ein Mist und frohes Fest


Am 16.12.2019 waren wir mal wieder beim Tierarzt und haben erst mal die neue Dosierung des Libromide besprochen. 
Da Kalle am 14.12.2019 ja 2 Anfälle hatte und glücklicherweise auch extrem munter und agil war, muss er unbedingt eine höhere Dosis erhalten. 
Er ist schon sehr speziell, denn ¼ Tablette war zu viel und 1/8 Tablette ist viel zu wenig – nun gut, dann bekommt er ab 18.12.2019 jetzt halt die Menge genau dazwischen, etwas mehr als 1/6 Tablette. 

Ein Glück, dass ich die Kapseln selbst herstelle und sie nicht über eine Apotheke bestelle, denn so lässt sich eine Dosisänderung schnell realisieren. Wir haben für die Wirkstoffe Phenobarbital und Bromid die Spiegel in Kalle‘s Blut messen lassen und auch dort war zu erkennen, dass er noch nicht perfekt eingestellt ist und nun brauchen wir mal wieder Geduld, dass der Spiegel durch die höhere Dosierung jetzt möglichst schnell ansteigt – leider dauert das laut der Tierärztin immer einige Wochen – warten ist in letzter Zeit auch nicht mehr so meins – so gar nicht – überhaupt nicht. 

Aber wir geben den kleinen Mogwai nicht auf und wer so viel Lebenswillen und Kampfgeist hat wie klein Kalle, der schafft jetzt auch noch die Zeit des Feintunings der Einstellung, wir rücken dem Ziel auf die Pelle. Wir haben dann noch seine Medikamente für die nächsten 2-3 Monate mitgenommen und die Rechnung von gut 350,00 Euro, aber dank der tollen Unterstützung auf Kalle‘s Spendenseite ist ja schon mal ein Teil der Kosten gedeckt – vielen herzlichen Dank nochmal dafür.

 Leider hatte Kalle am 23.12.2019 um 07.30 Uhr 3 Anfälle innerhalb einer ½ Stunde, die etwas schlimmer als die letzten Anfälle waren und jetzt bekommt der Kleine wieder für 48 Stunden alle 8 Stunden sein Notfallmittel und liegt gerade in kuschelige Decken eingewickelt sehr müde und erschöpft im Bett – natürlich wieder vom Bodyguard Aris bewacht. 

 Ich möchte an dieser Stelle von ganzem Herzen Frau Stolle-Malorny danken, die Kalle sensationell betreut und auch mich emotional einfach großartig unterstützt und natürlich dem Verein Hortus Animalis, der vielen speziellen Hunden wie Kalle eine Chance gibt und sie auf dem Weg in ein tolles Hundeleben unterstützt. Ich wünsche allen Tierfreunden ein friedliches und besinnliches Weihnachtsfest und ein glückliches und gesundes Jahr 2020 und genießt die Zeit mit Euren Lieben, egal wie viele Beine sie haben:)
 




Dienstag, 17. Dezember 2019

14.12.2019 

Ach Kalle….. wie oft habe ich das oder auch andere Menschen in unserem Umfeld in den letzten 4 Monaten gesagt - oft, sehr oft. 
So auch am 01.12.2019, als Kalle immer müder, beduselter und bedröhnter wurde. Er taumelte sich von Schritt zu Schritt und sein Zustand verschlimmerte sich stündlich. Gut das es mal wieder Sonntags war und so schrieb ich in meiner Angst eine SMS an die Tierärztin – die Antwort kam glücklicherweise schnell und ein ausführliches Gespräch am Montag brachte Klarheit.

 In Kalles Körper hat sich endlich ein Spiegel des Medikaments Libromide aufgebaut und jetzt müssen wir „nur noch“ die richtige Dosis finden, die Kalle eine den Umständen entsprechend gute Lebensqualität bietet und womit er möglichst wenig Anfallsserien hat – von dem Wunsch ihn anfallsfrei zu bekommen, habe ich mich noch nicht ganz verabschiedet, aber kurze und wenige Anfälle wären schon mal ein guter Anfang.

 Ich sollte ihm also ab sofort morgens die Dosis auf 1/8 Tablette reduzieren – gute Idee, nur leider lassen sich die Tabletten kaum achteln und die Menge des Wirkstoffs soll möglichst immer konstant sein. Na toll, aber die Tierärztin sagte mir, dass ich die vorerst gewünschte Menge in Kapseln bei einer Apotheke herstellen lassen kann, was jedoch recht teuer ist. Ich habe dann entschieden, dass Kalle zu Weihnachten eine Feinwaage geschenkt bekommt und dazu noch schicke vegane Kapseln – willkommen in meiner kleinen Hexenküche. Ich stelle die Kapseln für den Kleinen nun selber her und achte sehr darauf, dass ich es nicht an einem Tag mache, wo irgendwelche Handwerker kommen – sieht irgendwie komisch aus: die Feinwaage, weißes Pulver und kleine durchsichtige Kapseln:) 

Seit 3 Tagen ging es ihm endlich besser und ich freute mich sehr darüber, genau so wie über 27 Tage Anfallsfreiheit – ich freute mich innerlich und leise, aber……… am 14.12.2019 hatte Kalle um 15.30 Uhr 2 kurze Anfälle innerhalb von 5 Minuten. 
Er bekommt jetzt wieder sein Notfallmittel und am Montag den 16.12.2019 haben wir mal wieder einen Tierarzttermin und es wird in seinem Blut der Spiegel der beiden Medikamente gemessen und wir brauchen auch dringend wieder für die nächsten 3 Monate sein Phenoleptil, Libromide, Apoquel, Shampoo und die Dosen seines hypoallergenen Futters, um die Tabletten in den kleinen Mogwai zu bekommen.
 Herrjeh, das wird bestimmt wieder ganz schön teuer, aber glücklicherweise haben ja einige tierliebe Menschen auf der Spendenseite von Kalle etwas Geld überwiesen, wofür ich mich an dieser Stelle von ganzem Herzen bedanken möchte – ihr seid toll und zusammen schaffen wir das bestimmt, dem Kleinen eine schöne Zeit zu ermöglichen. Manchmal geht es vielleicht auch nicht darum, wie lange etwas gut ist, sondern das es überhaupt mal gut wurde und Kalle ist so ein lustiger, alberner, schmusiger, glücklicher und sseeeehhhhrrrr frecher Hund geworden:)
 Danke für die Hilfe und Unterstützung und wir melden uns dann mit hoffentlich guten Neuigkeiten seiner Blutwerte.

Freitag, 29. November 2019

Kalle hat eine eigene Spendenseite bekommen:

https://www.spendenseite.de/hilferuf-f-252-r-kalle-englischer-bulldog/-31141

darf gern geteilt werden

euer Kalle

Donnerstag, 21. November 2019

nie wieder ..... schreibt die Pflegestelle...

....schreibe ich über meine Freude, dass Kalle eine lange Zeit anfallsfrei ist - das war keine gute Idee.

Er hatte heute morgen 3 Anfälle in 15 Minuten und jetzt ist er sehr müde und erschöpft. Er schläft viel und Aris passt ganz liebevoll auf ihn auf. Die Neurologin schrieb vorhin, sie befürchte, dass wir den Mogwai vielleicht nur für 6 Wochen anfallsfrei bekommen, aber wir hoffen weiter.

Er braucht auch noch etwas Zeit, denn die neue Medikation erhält er erst seit dem 08.09.19 - also weiter Daumen und Pfoten drücken und auf keinen Fall solch einen Text wie gestern. Er bekommt jetzt wieder für 48 Stunden  alle 8 Stunden das Notfallmittel und ich passe gut auf ihn auf - Aris natürlich auch.

Sonntag, 17. November 2019



Kalle´s unendlich geduldige Pflegestelle hat für uns eine Zusammenfassung seiner Entwicklung gemacht, eine Zusammenfassung auch für die Anforderungen an eine potentielle Endstelle für unseren Sorgenhund... ich weiß, es wird mehr als schwierig! aber - wie Kalle´s Lieblingsmensch gern sagt: einfach kann jeder ;-)
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16.11.2019 Vermittlungstext für einen Mogwai, der im Körper einer Englischen Bulldogge steckt
Kalle sucht bei Freunden der Bulldoggen mit einem sehr großen Herz für kranke Hunde ein neues Zuhause!



Kalle ist eine Englische Bulldogge, geb. 29.05.2018, wiegt 21 kg und hat eine Schulterhöhe von ca. 42 cm
Kalle ist draußen bei Spaziergängen ein freundlicher und aufgeschlossener Rüde, der sich mit Menschen, Kindern, Rüden, Hündinnen, Pferden und Schafen sehr gut versteht. 

Wenn er von Hunden angepöbelt wird, geht er weg und zeigt keinerlei Aggression. Kalle ist im Freilauf sehr gut abrufbar, fährt sehr gerne Auto und kennt einige Grundkommandos. 

Er geht 2 x täglich 2-3 Stunden (mindestens 10 km) im Wald spazieren, was für seinen Bewegungsapparat sehr wichtig ist. Die Spaziergänge müssen natürlich seinem Tempo angepasst und auch ggf. Pausen gemacht werden und sollten wegen seiner neurologisch bedingten schlürfenden Pfoten größtenteils auf Waldboden erfolgen. 

Kalle ist unglaublich verschmust und verkuschelt und will immer nah bei seinen Menschen sein. 
 (Foto)
Kalle kann zwar alleine bleiben, jedoch muss alles, was nicht zu der Kategorie Möbel, Decken und Kissen gehört, weggeräumt werden, da er es derzeit ankaut und auch verschluckt, wenn er die Möglichkeit dazu hat, leider zeigt er dieses Verhalten auch im Auto. (Foto)

Zuhause ist der Kleine mit seinem Menschen mittlerweile fast immer ein Schatz, jedoch war das anfangs nicht so. Er hatte manchmal ein recht distanzloses und aufdringliches Verhalten – er leckte einem den Körper ab und/oder rammelte – wir hatten in unserer Anfangszeit stundenlange Auseinandersetzungen und es ist nicht auszuschließen, das er dieses Verhalten in einem neuen Zuhause anfangs wieder zeigen wird!

Scheinbar hat ihm noch nie jemand konsequent Grenzen aufgezeigt und sich mit ihm wirklich beschäftigt. Dieses Verhalten – rammeln, kauen, schnappen – zeigt Kalle vor allem, wenn er Stress hat und/oder er etwas verboten bekommt – in der Pflegestelle nur noch sehr selten.

Kalle ist wirklich ein ganz toller Hund, der jeden Menschen und jeden Hund auf seinen Spaziergängen freudig begrüßt und in kurzer Zeit eine sehr liebevolle Bindung zu seinem Pflegefrauchen aufgebaut hat. Er hat so sehr endlich mal ein eigenes und lebenslanges Zuhause verdient. Bereits 3 x wurde der Süße über EBAY verkauft und lebt zur Zeit als Pflegehund am Rand von Berlin - ursprünglich kam er aus Ungarn über einen Großhändler für lebende Tiere nach Deutschland.

Zu Kalles Gesundheitszustand und den Anforderungen an sein neues Zuhause:


Kalle ist Allergiker und muss weiterhin hypoallergenes Futter bekommen und derzeit ist noch nicht bekannt, ob und wenn, dann welche weiteren Allergien er hat. 
Er leidet an Dermatitis und bekommt öfters offene, blutige und auch eitrige Hautstellen, die lokal mit Surolan behandelt werden müssen. Bei einer zu großen Ausbreitung hilft dann leider nur noch ein Antibiotikum. Hier ist zu beachten, das er bisher nur auf das Medikament CONVENIA nicht mit einem epileptischen Anfall reagiert hat. 

Er muss 1 x wöchentlich gebadet werden und erhält alle 2 Tage eine halbe Tablette APOQUEL 16 mg um 14.00 Uhr.

Kalle leidet an einer schweren Form der Epilepsie mit Anfallsserien und ist ein Hund, der sehr schwer auf Medikamente einzustellen ist – er gehört  zu den 20 %, bei denen das so ist.  

Wir sind noch bei der Einstellung der Medikamente und auch weitere Blutuntersuchung seines Spiegels stehen aus. 
Derzeit erhält Kalle um 06.00 Uhr: ½ Phenoleptil + ¼ Libromide, um 12.00 Uhr: ½ Phenoleptil + ¼ Libromide, um 18.00 Uhr: ¾ Phenoleptil + ½ Libromide. 
Nach einem Anfall muss er zusätzlich alle 8 Stunden für 48 Stunden je nach Rücksprache mit der Neurologin ½ oder 1 Levetiracetam ab dem Zeitpunkt des 1. Anfalls bekommen. Kalle hat zur Zeit noch sehr mit den Nebenwirkungen des Libromide zu kämpfen: er muss teilweise 1-3 mal nachts raus und auch morgens muss er sofort Urin absetzen, wenn er mal durchgeschlafen hat und er hat einen starken Zerstörungsdrang und kann derzeit nur in einer sehr hundesicheren Umgebung alleine gelassen werden. 

Er braucht ein sehr ruhiges Zuhause mit einem immer gleichen und routinierten Tagesablauf, wenig Veränderungen, fremde Umgebungen, Besuche und auch keine wilden Spiele und aufregenden Unternehmungen – all das kann derzeit noch einen Anfall auslösen – leider alles was Stress für den Kleinen ist – egal ob positiv oder negativ.

Kalle hat beidseitig eine extreme HD mit Luxation beider Hüftgelenke und keine ausgebildeten Pfannen. Er hat beidseitig im Knie eine Patellaluxation (Grad 1+2) und auch keinen Patellasehnenreflex. 
Kalle hat Keilwirbel/Fusion der Brustwirbelkörper BW 11/12. In seiner Halswirbelsäule stehen die HW 5/6 sehr eng. Da Kalle zur Zeit keine Schmerzen hat, rät ein Chirurg derzeit von einer OP ab.

 Sollte er Schmerzen im Hüftbereich bekommen, wird zu einer Femurkopfhalsresektion geraten. Die OP kann gleichzeitig an beiden Seiten durchgeführt werden und kostet je nach Arzt ca. 1500,00 Euro und eine anschließende Physiotherapie ist notwendig. Für Kalle ist der Aufbau von Muskulatur extrem wichtig, weshalb er viel und lange auf weichem Sandboden und im Freilauf – damit er das Tempo bestimmen kann – laufen muss. 

Er hat bedingt durch die Schäden in seiner Wirbelsäule neurologische Ausfälle: die Hinterpfoten werden beim Laufen über den Boden geschoben und die Vorderpfoten werden von der Oberseite über die Krallen über den Untergrund geschliffen, weshalb ein Laufen auf Asphalt zu offenen Wunden an seinen Pfoten führen würde. (Foto)

Samstag, 16. November 2019

16.11.2019 

 Für uns die bedeutsamsten 23 Tage unseres Zusammenlebens


Kalle hat seit 23 Tagen keinen epileptischen Anfall gehabt – das ist ein so großer Erfolg für uns Zwei und wir sind überglücklich.

 Endlich scheinen wir auf dem richtigen Weg zu sein, denn noch nie in unserer gemeinsamen Zeit war der Kleine so lange anfallsfrei. Alle Freunde und Fans von Kalle sind auch super froh und nun hoffen wir, dass wir mit Hilfe der Medikamente den kleinen Schatz anfallsfrei bekommen, oder zumindest die Häufigkeit und/oder Anzahl und Dauer seiner Anfälle reduzieren können – der Weg ist das Ziel 

und wir laufen fleißig drauf los. 

Während ich meine Freude hier aufschreibe, liegt der Kleine dick eingewickelt in Decken mit einem angekuscheltem Aris auf der Couch – heute war wieder Badetag und auch das meistert Kalle ganz entspannt – ist aber auch froh, wenn es vorbei ist:) 

Da ich den Kleinen nun sehr gut kennenlernen durfte, werde ich eine Zusammenfassung aller mir bisher bekannten Eigenarten und auch alle besonderen und wichtigen Dinge aufschreiben, die für das Zusammenleben mit Kalle wichtig sind und beachtet werden müssen – oh je, das wird eine lange Nacht.

Montag, 11. November 2019

09.11.2019 

Und plötzlich ist alles anders


Am Montag war ich morgens mit den beiden Jungs am Grunewaldsee und wollte danach wie immer nur noch schnell zu LIDL, etwas einkaufen – o.k. wir haben morgens eine andere Runde gedreht und das ist etwas, was bei Kalle schon zu Problemen führen kann – aber von vorne.

 Als ich zurück zu meinem Auto kam, traf mich fast der Schlag – die Scheibe auf der Fahrerseite war runtergekurbelt und als ich am Auto ankam, saß ein kleiner Mogwai, mit dem Aussehen einer Englischen Bulldogge im Fahrerfußraum und kaute an den Resten der Fensterkurbel herum. 

Nachdem ich den ersten Schock überwunden und den Kalle kurz angeschnauzt hatte, versuchte ich herauszubekommen, warum er das nach nun fast 3 Monaten auf einmal getan hat. 

Ich schob es auf die veränderte Gassirunde, den Kalle braucht einen wirklich sehr geregelten und möglichst immer gleichen Tagesablauf mit möglichst wenig Abweichungen, Veränderungen und Reizen – und gab mich damit zufrieden, aber das sollte nicht die letzte Überraschung in dieser Woche bleiben.

Am Dienstag morgen wurde Kalle wach, bekam wie immer seine Medikamente und begann damit dem armen Aris ohne Unterbrechung die Schnauze zu lecken und an seinen Lefzen herumzukauen – er war wie von Sinnen. Ich rannte also im Sekundentakt zu dem kleinen Mogwai und versuchte dieses Verhalten wenig erfolgreich zu unterbinden – nach 3 Stunden hin und her laufen und irgendwie zwischendurch Tee trinken, Frühstücken und Duschen, waren wir dann endlich fertig um in den Wald zu fahren – ich war jetzt schon fix und fertig und hatte, was viel schlimmer war, keine Erklärung für sein Verhalten. 

Auch an den nächsten Tagen trieb mich der Kleine fast in den Wahnsinn, denn wenn er nicht gerade müde war und schlief, nervte er den armen Aris – geduldigster großer Bruder ever – oder er suchte sich andere Dinge, die er zerkauen konnte – und noch immer hatte ich keine Erklärung. Am Donnerstag hatte ich dann mit Aris einen Tierarzttermin, denn der Große hat ganz schlimme Spondylarthrosen in der BWS und LWS und bereits die dritte Schmerztherapie blieb erfolglos, aber wie immer ging es erst mal um Kalle. 
Die Tierärztin erklärte mir, dass sein Verhalten eine Nebenwirkung des Libromide ist und leider konnte sie mir auch nicht sagen, wann sich das wieder ändert. 
Kalle bekommt seit dem 08.11.2019 eine höhere Dosis, da ja sein Spiegel im Blut noch immer zu niedrig ist und die Medikamente werden jetzt auf 3 x täglich, statt 2 x täglich verteilt. Wir hoffen nun, dass er damit besser zurecht kommt und irgendwann der richtige Spiegel beider Medikamente erreicht und stabil ist, Kalle anfallsfrei bleibt und – noch viel wichtiger – er dieses Verhalten wieder ablegt. Das ist dann mal mein Weihnachtswunsch! 
Der kleine Zerstörer ist manchmal ganz schön biestig und dann bestätigt sich wieder meine Vermutung, dass es sich nicht um einen Bulli, sondern um einen Mogwai handelt – wenn er dann wieder lieb ist, dann kuschelt er sich in meinen Arm und schläft ganz friedlich und ich könnt ihn knutschen (mach ich auch) – bis zur nächsten Verwandlung. 

Mittlerweile hat er drei Fensterkurbeln geschrottet und einen Fensterwischer - nun bleibt er nicht mehr alleine im Auto – und Fernsehzeitungen und Bücher stehen jetzt zu Hause auch auf seinem Speiseplan – auch hierfür haben wir eine Lösung und wenn er jetzt noch was erwischt, dann war definitiv ich zu doof, um es wegzuräumen. 
Beim Verlassen der Wohnung muss jetzt noch mehr als vorher auf einen „Kallesicheren Zustand“ geachtet werden:) Eine Tierschutzkollegin, die auch einen sehr schwer einzustellenden Epileptiker zu Hause hat, sagte mir gestern Abend, das bei ihrem Hund nach ca. 1 Jahr alles besser wurde und er jetzt nichts mehr kaputt macht – mit diesem Satz startete ich ins Wochenende und dem Gedanken, dass wir nur noch 11 Monate vor uns haben – na das ist doch mal was. 
Außer natürlich der Kalle findet ein neues Zuhause oder wir haben Glück und bei uns dauert dieser Zustand nicht so lange – die Zeit wird die Antwort bringen und ich bin froh, dass ich seit Jahren Yoga mache und leider nur bei Hunden eine sehr lange Zündschnur und viel Geduld habe – in diesem Sinne – om! 

Zur Zeit schläft der Kleine in dicke Decken gewickelt, denn heute war wieder Badetag und nun ist er sehr müde und wünscht allen eine tolle Zeit mit ihren hoffentlich besonderen, verhaltensoriginellen und emotionsflexiblen Hunden – einfach kann ja jeder!

Sonntag, 3. November 2019



02.11.2019 

Schwarz – Weiß – und ganz viel dazwischen



Das Leben mit Kalle ist intensiv und besonders und das in jeder Hinsicht. Freude und Leid liegen immer sehr nah beieinander, aber das Leben ist leider kein Ponyhof. 

Kalle ist speziell und seine vielen Krankheiten leider auch. Nach einer weiteren Anfallsserie von 4 Anfällen in 15 Minuten am 24.10.2019 und einem Tierarztbesuch, bei dem die Spiegel seiner Medikamente im Blut gemessen wurden, musste die Dosierung beider Mittel wieder mal verändert werden. – und der Kalle ist so glücklich!!! 

Seit der neuen Dosierung geht es dem Kleinen sehr viel besser, er ist tagsüber munterer und agiler und viel fröhlicher und genau das zählt – er genießt sein Leben – hier und jetzt und alles andere zählt für uns nicht. Wenn er jetzt stabil bleibt, muss in ca. 14-21 Tagen die Dosis weiter angepasst werden und dann erfolgt eine weitere Blutuntersuchung zur Messung der Spiegel beider Medikamente – falls er anfallsfrei bleibt. 

Leider hat sich genau in dieser Zeit aber sein Hautbild massiv verschlechtert und er hat wieder einige blutige und großflächige kahle Stellen am Körper und auch wieder eine Blutblase zwischen den Zehen, die ich zwar täglich mit Surolan eincreme, allein das reicht aber leider nicht mehr. Vor zwei Tagen waren wir dann wieder mal beim Tierarzt (vielleicht sollte ich mal fragen, ob in dem Haus ne Wohnung frei ist) und er musste ein 14 Tage lang wirkendes Antibiotikum gespritzt bekommen, da er nach der letzten Antibiosebehandlung sofort epileptische Anfälle bekam – diesmal ging alles gut, jedoch ist dieses Mittel teuer – sehr teuer – unglaublich teuer. 

Heute wurde der kleine Kerl dann abends wieder gebadet, ordentlich abgetrocknet und in dicke Decken gewickelt – nun schläft er friedlich – bewacht von seinem Bodyguard Aris. Leider war die Zeit vom 13.10. bis zum 25.10. eine Vollkatastrophe – er hatte große Probleme mit dem Libromide und zeigte mir die volle Bandbreite der Nebenwirkungen und/oder auch eine mögliche Wechselwirkung mit dem Antibiotikum: er lief mit seinen schlürfenden Pfoten nachts unruhig auf und ab – stürzte teils -, musste extrem viel trinken und pinkelte dann wo er halt gerade stand, er taumelte beduselt, schleppend mit hängendem Kopf und kaum ansprechbar durch die Gegend und ich musste immer in seiner Nähe sein, um zu verhindern das er sich verletzt. 

Er hat sogar bei einem Besuch einer Freundin dieser bei der Begrüßung auf die Füße gepinkelt – er hatte seinen Körper überhaupt nicht mehr unter Kontrolle. Wir haben in dieser Zeit fast nicht geschlafen und ich fragte mich schon ab und zu mal, wie lange Frau das wohl aushält – wenn ich ihn dann in kurzen Ruhephasen im Arm hatte fiel mir auch die Antwort auf meine Frage ein - na so lange wie es halt nötig ist! Dann hatte er noch eine ausgewachsene Erkältung und ganz schlimmen Nasenausfluss – hier hat bestimmt niemand eine Vorstellung, wie super der Kalle den Einsatz von Nasentropfen fand – doch habt ihr – na sagen wir mal so – er war sehr wehrbereit und verwandelte sich in ein kleines Monster – der süße Mogwai. 

Da er in der Zeit auch nicht selbstständig aufs Bett kam, wurde das Aerobic Steppbrett einer Freundin zur Kalletreppe – er nutzt sie noch immer gerne und wir können sie auch erst mal noch behalten. Der Kleine ist wirklich sehr speziell und leider ist er auch nichts für Menschen mit viel Besuch, denn bereits 2 x hatte er, als ich Besuch hatte, nach ca. 2 Stunden eine schlimme Anfallsserie. 

Die Tierärztin sagte mir, dass für Kalle jede Form von Aufregung, egal ob positiver oder negativer Stress und jede Veränderung derzeit zu Anfällen führen können – glücklicherweise lebe ich mit den Hunden sehr zurückgezogen. Wir hoffen noch immer, dass wir ihn irgendwann eingestellt bekommen, oder wenigstens die Anfälle durch die Medikamente reduziert und abgeschwächt werden – bitte drückt alle die Daumen, das uns das gelingt.

 Und wo ich schon bei einer Bitte bin, habe ich noch eine: Kalle ist ein schwerkranker Hund dem noch nie jemand wirklich helfen wollte, ein artgerechtes und glückliches Leben zu führen – diese Chance hat der Verein Hortus Animalis ihm gegeben, aber die Tierarztkosten von Kalle sind trotz Entgegenkommen der Praxis für so einen kleinen Verein nur schwer zu stemmen, denn er ist ja nicht der einzige Hund des Vereins. 

Bald ist ja Weihnachten – zumindest nerven die Supermärkte schon mit dem ganzen Zeug – und vielleicht wäre es ein schönes Geschenk für Kalle und auch für das eigene Karma, wenn der ein oder andere eine kleine Patenschaft für Kalle übernehmen könnte – Kalle und ich würden uns wirklich sehr darüber freuen und der Verein bestimmt auch. Wir melden uns sicher bald wieder und noch etwas am Rande – ich habe mich entschieden, den Aris mindestens so lange zu behalten, bis Kalle ein geeignetes und liebevolles Zuhause gefunden hat.

Mittwoch, 30. Oktober 2019






Kalle und seine Freunde am Grunewaldsee. Im Moment geht es dem Kleinen erstaunlich gut und er ist seit längerem anfallsfrei. Hoffentlich bleibt das so!!! er will leben  und zeigt das jeden Tag

Samstag, 26. Oktober 2019

ihr denkt vielleicht, immer zufrieden schlafende Hunde... das ist das, was wir sehen.

Kalle hat tiefe Täler durchschritten in den letzten Wochen und seine kleine Pflegefamilie leidet immer mit, freut sich deshalb besonders über die innige Freundschaft der beiden Jungs. Beide waren innerhalb kurzer Zeit zu der sehr geduldigen und besonders erprobten Pflegemama gekommen, sie
hatten einfach mehr Glück als die meisten anderen.
Der nächste Beitrag folgt in Kürze!

Sonntag, 13. Oktober 2019

KALLE und ARIS - eine echte Männerfreundschaft!


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12.10.2019 Das kennen wir bei den Bulldoggen 



Dieser Satz lässt bei mir jedesmal das Blut in den Adern gefrieren – welche körperliche Katastrophe kennen Tierärzte bei den Bulldoggen eigentlich nicht?


Kalle hat über Nacht (04.10.19) eine riesige rot-lilafarbende Blase zwischen den mittleren Zehen bekommen – es sah wirklich übel aus.

Nach unserem Spaziergang wollte ich davon ein Fotos für die Tierärztin machen und schwupps – jetzt hatte Kalle eine Schwellung mit einem Loch, aus dem eitrige und blutige Flüssigkeit herauslief – ich weiß, es ist nicht besonders appetitlich, das hier zu lesen, aber es überall in der Wohnung zu haben, ist auch anders als romantisches Duftkerzenfeeling. 

Dafür ging es dem Kleinen heute noch ein bisschen besser – er war seit der Gabe von Libromide ja sehr schläfrig – Frau freut sich ja über Kleinigkeiten.

Leider wird aber seitdem seine Haut wieder immer schlechter und er hat vermehrt offene, übel riechende Hautstellen, die ich täglich mit Surolan einreibe – der Kleine hat mittlerweile gefühlt Pflegestufe 20 und eine im Bereich Ekel sehr abgeklärte Pflegerin. 

Am 06.10.2019 nachts schwoll Kalles Lefze im Unterkiefer und sein Kinn auf der linken Seite um mehr als das doppelte an und es war sehr stark entzündet und sah wirklich gruselig aus. Er hatte starke Schmerzen an der Stelle und wurde auch sehr biestig, als ich es nur berührte – und da verwandelte sich der Kleine Mogwai – nur vor Schmerz, aber dann kann er wirklich sehr ungehalten werden – Frechdachs, der. 

Ich alles artig dokumentiert und mal wieder ab zum Tierarzt – eigentlich sollte Aris untersucht werden, aber Kalle drängelte sich einfach vor – zu schlecht ging es dem Kleinen. Die Tierärztin sagte mir, dass es diese Blutblasen an den Füßen und auch diese Ekzeme bei Bulldoggen häufig gibt, da ja viele dieser Hunde mit Hautproblemen zu tun haben – für sie nichts Neues und für mich nur noch ein weiterer Grund hier ausführlich über den Kleinen zu schreiben – diese Hunde leiden Höllenqualen und der Preis den sie für ihr „niedliches“ Aussehen zahlen ist eindeutig zu hoch.

 Jede Veränderung im Leben von Kalle, eventuell auch das neue Medikament, können Reaktionen seiner Haut und teils auch so eine schlimme hervorrufen – armes Knautschgesicht – auch das Gewitter im Kopf kann durch Veränderungen ausgelöst werden – schon sehr speziell der Kleine. 

Diesmal hatten wir leider keine andere Wahl und Kalle muss jetzt für 10 Tage Antibiotika bekommen – ab Tag 4 ging es ihm besser und seine Lefze hat jetzt schon fast wieder die normale Größe. In der Nacht vom 07.10.2019 war um 1.00 Uhr mal wieder unsere Nachtruhe vorbei. Diesmal hatte Kalle 2 Anfälle in kurzer Zeit und dann hatte ich die Chance ihm sein Notfallmittel zu geben, diesmal für 24 Stunden alle 8 Std.. 

Die Nacht über war er bis 5.00 Uhr sehr unruhig und lag dann in einer dicken Decke eingewickelt in meinem Arm. Wir erhöhen jetzt weiterhin langsam die Dosis von Libromide. Mittlerweile werde ich bei fast jeder seiner Bewegungen wach und mache mir Sorgen wie eine Mutter eines Neugeborenen und er hat es auch schon gut drauf, wenn ihm irgendwie komisch im Körper ist, mich zu wecken.

 Ich glaube, er möchte mich eigentlich mit der Nase anstupsen – statt dessen drückt er mir sein ganzes Gesicht in das meine und bereits zwei mal wusste ich kurz nach dem Wachwerden, was dem Kleinen fehlt – ihm war schlecht, was ich an dem Erbrochenen in meinem Gesicht eindeutig feststellen konnte. 

Ich habe ihn als Persönlichkeit sehr lieb und dass muss Frau auch, um in diesen Momenten dem Kleinen auch ganz ruhig zu sagen, dass es toll ist, dass er Bescheid gibt – nur FRÜHER wäre wirklich toll. Ansonsten hat der Kalle viel Spaß und Freude an seinem Leben, genießt die zwei großen Waldrunden und das Schmusen mit mir und Aris – best Buddys und wenn er einer schicken Hündin etwas am Ohr knautschen kann, ist der Tag für ihn gerettet.

 Wir hoffen weiterhin, dass wir seine Epilepsie eingestellt bekommen und er noch etwas glückliche Zeit verbringen darf – er hat es so verdient.

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Freitag, 4. Oktober 2019


02.10.2019 Ach menno – armer Kalle


Eigentlich hatten wir gestern einen sehr ruhigen Tag, denn Kalle bekam ja zum ersten Mal das Libromide zusätzlich zum Phenoleptil und war sehr beduselt und träge.
 Abends hat er dann noch sein Essen ausgespuckt und ich ahnte mal wieder nix Gutes. Nachts um 2.00 Uhr war ich dann schlagartig hellwach, der Kleine stupste mich mehrfach an und bekam dann auch schon seinen ersten Anfall und kurze Zeit später den Zweiten.

 Ich hatte dann kurz Zeit ihm sein Notfallmittel zu geben, bevor er den 3. und sehr schlimmen Anfall bekam. Um 4.00 Uhr waren wir dann endlich im Bett und nur eine Stunde später weckte Kalle mich wieder – ihm war kotzübel – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Was für eine Nacht – das blöde Gewitter im Kopf ist wirklich gruselig, vor allem, weil die Abstände zwischen den Anfällen immer kürzer werden. 

Erst hatten wir Abstände von ca. 2-3 Wochen, dann 2 Wochen, dann 10 Tage, dann 8 Tage und jetzt nur 3 Tage.
 Ich habe sofort Kontakt zu seiner Tierärztin aufgenommen – manche Informationen will Frau nicht hören. Kalle hat eine neue und sehr schwere Form der Epilepsie ausgebildet. Unsere ganze Hoffnung liegt darin, dass das Libromide seine Anfälle positiv beeinflussen kann, leider wirkt dieses Medikament erst nach 4-8 Wochen und irgendwie müssen wir die Zeit bis zum Wirkungseintritt überbrücken. Erst nach Ablauf dieser Zeit können wir wissen, ob es überhaupt möglich ist den Kleinen einzustellen, also so zu behandeln, dass er auch eine gewisse Lebensqualität hat. 

Der weitere Verlauf ist nach Aussage der Tierärztin ungewiss und sie hat mich auch darauf hingewiesen, dass es Hunde gibt, die nicht einstellbar sind – ich habe nur noch geheult und den Kleinen ganz lange danach im Arm gehalten und geknutscht – glücklicherweise mag er das. Sie hat mir noch gesagt, dass diese schweren Formen von Epilepsie häufig bei Bulldoggen auftreten – diese armen Hunde! 
 Derzeit ist eine Vermittlung von Kalle noch nicht möglich, da wir nun den weiteren Verlauf seiner Krankheit und die Wirksamkeit der Behandlung abwarten müssen – natürlich freuen wir uns aber über Paten für den Kleinen, denn unabhängig von seiner etwas sportlichen Pflegestufe ist er natürlich als gern gesehener Dauergast der Tierarztpraxis auch kostenintensiv. 

Bitte helft uns Hunden wie Kalle zu helfen, denn wenn ich die vielen erwachsenen Bulldoggen bei EBAY Kleinanzeigen beobachte, die teils auch wegen Krankheit und daraus resultierenden finanziellen Problemen verkauft werden, ist zu befürchten, das noch viel mehr dieser armen Hunde im Tierschutz landen. Von den Bulli‘s , die wegen ihrer verhaltensoriginellen und emotionsflexiblen Art abgegeben werden, will ich gar nicht schreiben. Und dann? Wohin?



03.10.2019 Erstens kommt es anders…..


und zweitens als Frau denkt. Vor 1 ½ Wochen zog ja der Boxer „Aris“ bei uns ein, weil sein Besitzer sofort in ein Krankenhaus musste. Wir blieben telefonisch im Kontakt und gestern hat er mir dann gesagt, dass er Aris, wann auch immer er die Klinik verlassen wird, nicht wieder zurücknehmen kann. 
Heute war ich dann mit einer Freundin in der Klinik und bin nun „stolze“ Besitzerin eines unkastrierten Boxerrüden - na da gratuliere ich mir mal einfach selbst. Auch in diesem Fall hat ein Mensch die Anschaffung eines Hundes, die damit verbundene Arbeit und seine Lebenslage etwas falsch eingeschätzt – aber ich bin froh, Aris nun bei seinem neuen Lebensabschnitt vorerst zu begleiten. Tja, ich sage es mal so, ich bin jetzt nicht so die Freundin der kurzschnäuzigen Rassen und mag auch eher Hündinnen und wenn ich jetzt abends auf der Couch liege, muss ich beim Anblick meiner beiden Jungs schon lachen – manchmal schüttel ich auch einfach den Kopf und frage mich, wie das eigentlich passiert ist, aber süß sind sie.!

 Die Jungs sind in der letzten Zeit zu tollen Kumpels geworden, spielen je nach Gesundheitszustand von Kalle ein wenig und kuscheln und schlafen sehr viel zusammengekuschelt – da geht Frau wirklich das Herz auf und die Frage, wieso manche Menschen sich so was wie Tierschutz antun ist dann auch gleich von selbst beantwortet. Sie sind wirklich entzückend zusammen – die beiden Knautschkes! Heute ging es dem Kleinen  mit dem neuen Medikament schon etwas besser und hier werden bitte weiterhin für diesen tapferen Kerl die Daumen und Pfoten gedrückt – wofür wir uns im voraus bedanken.

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Mittwoch, 2. Oktober 2019


Kalle, Pflegekumpel Aris und weitere Freunde, Kollege Malinois und Manchester Terrier
Wie ihr seht, super verträglich, die Vier

28.09.2019 Nicht schon wieder



Als ich heute morgen wach wurde, war schon offensichtlich, dass etwas mit dem Kleinen nicht stimmt. Er hatte das erste Mal in die Wohnung gemacht, mitten ins Wohnzimmer – noch nie kam so etwas vor, denn er war selbst wenn er mal Durchfall hatte, absolut stubenrein und „sagte“ Bescheid – es war ein Hinweis – ein kleines Zeichen von Kalle – später sollte ich erfahren, was es bedeutet. 

Kalle hatte letzte Woche etwas Schnupfen, der aber langsam besser wird – dafür hat sein Kumpel Aris jetzt Husten und Schnupfen – und mir hat der Kleine eine ausgewachsene Erkältung geschenkt – süß ist er, wie er an mich denkt. 
Wir hatten einen für uns ganz normalen, täglich sehr ähnlich strukturierten Tag, denn Veränderungen jeglicher Art können bei Kalle das Gewitter im Kopf (Epilepsieanfälle) auslösen. Wir spazierten wie immer morgens und nachmittags durch den Wald und mittags hatten wir eine gemütliche Ruhephase – auch die braucht klein Kalle – Entspannung ist aber auch für uns Menschen super:) Als ich wie jeden Abend auf meiner Yogamatte war, kam der Kleine an und stupste mich immer mit der Nase (?) an – normalerweise weiß er, dass ich während dieser komischen Verrenkungen nicht gestört werden möchte und daran hält er sich sonst auch immer – heute war es anders. 

Ich unterbrach mein Yoga und als ich neben ihm hockte und ihn ansprach, sackte er auch schon zusammen und hatte den ersten von insgesamt 3 Anfällen in Folge – er kam zwischen den einzelnen Anfälle nicht richtig zu sich – lief kurz umher und viel dann wieder auf die Seite. Endlich nach dem 3. Anfall hatte ich die Möglichkeit ihm sein Notfallmittel zu geben, was er dann wieder pünktlich alle 8 Stunden für 48 Stunden bekommen hat – der Kleine hält mich ganz schön auf Trab und bestimmt zwangsläufig teilweise meinen Tagesablauf.

 So war mein Abend um 21.00 Uhr auf Kalle eingestellt und ich habe mich mit ihm auf der Couch eingekuschelt. Während der 48 Stunden ist er immer noch anhänglicher als sonst und sehr benebelt und taumelig unterwegs – ich passe immer gut auf ihn auf, er ist dann noch ungeschickter als sonst und muss vor Zusammenstößen, auch mit Regalen und Wänden beschützt werden.

01.10.19 Wieder Tierarzt, na toll


Gestern ging es mal wieder zum Tierarzt, eigentlich sollte Kalle seine Tollwutimpfung erhalten, die aber verschoben werden musste. Sein Schnupfen ist schon besser – schön für ihn – Aris und ich haben noch mit unserer Erkältung zu kämpfen – aber gut, dass es Kalle wenigstens dahingehend besser geht. 

Zusätzlich zu dem Phenoleptil erhält Kalle ab heute nun noch Libromide, erst mal in einer sehr niedrigen Dosis und leider verträgt er selbst diese überhaupt nicht gut. Er ist sehr benommen und will auch nicht spielen oder Blödsinn machen – ich hoffe sehr, dass sich das noch etwas gibt, aber am 07.10.19 sind wir wieder beim Tierarzt und ich werde das dort dann ansprechen. 

Er tut mir so leid, wenn er so beduselt und schläfrig ist und es wirkt, als ob ihn dieser Zustand sorgt und traurig macht. Er ist noch anhänglicher als sonst – fast so wie unter dem Notfallmittel – armer Kleiner, aber wir kriegen das mit Hilfe unserer Tierärztin bestimmt irgendwie hin. Hier mal ein sehr guter Artikel über Epilepsie vom Tierarzt Ralph Rückert:


Donnerstag, 26. September 2019

und hier Neues aus Kalle´s Pflegestelle, mit dem gewohnt trockenen Humor und der original "Berliner Schnauze" . Ich finds herrlich
 

09.09.2019 Der Tag fing schon blöd an…..


Kalle hat morgens etwas Schleim gespuckt und ich dachte schon, hoffentlich passiert nichts Schlimmeres. Wir haben dann unsere morgendliche Waldrunde gemacht und der Kleine hat wie immer sein Frühstück genossen – er steht auf sein hypoallergenes Futter – mir erschließt es sich nicht, wie man so viel Spaß an immer dem gleichen Futter haben kann, aber um so besser. 

Zwei Stunden später hat Kalle mir dann sein Frühstück vor die Füße gespuckt. Wir sind dann wieder in den Wald gegangen und kurz nach seinem Abendessen, um 18.00 Uhr, hatte er dann wieder einen epileptischen Anfall, dem noch 2 weitere Anfälle innerhalb von 5 Minuten folgten.

3 Anfälle in so kurzer Zeit – ich hatte wie immer große Angst um ihn, aber gut ist, dass er sich während der Anfälle super von mir körperlich begrenzen lässt und mittlerweile ein großes Vertrauen zu mir aufgebaut hat. Also wieder für 48 Stunden alle 8 Stunden das Notfallmittel geben und viiieeeeelll kuscheln. Noch immer verändern wir häufig die Medikation und werden auch nicht aufgeben – der Spiegel in seinem Blut wird natürlich regelmäßig kontrolliert – leider ist die richtige Einstellung bei Epilepsie sehr schwierig, aber einfach kann ja jeder. 



Ohhhhh, ist der niedlich!

So oder so ähnlich klingt es, wenn wir Frauen begegnen. Mit quietschender, leicht hysterischer und lauter Stimme und oft auch ausgebreiteten Armen wird Kalle von vielen Frauen begrüßt – keine Ahnung was mit meiner Gattung da los ist.

 Erwachsene Frauen sagen so was wie „Oh der sieht ja aus wie‘n Bärchen“ oder „Oh ist der süß – nur zum knuddeln“ oder „Der sieht ja aus wie‘n Plüschtier“, aber es gibt ja noch Steigerungen. Eine erwachsene Frau stand vor mir und schrie quietschend „Ohhh, der sieht ja aus wie‘n Baby“ - meine Antwort: „Gute Frau, was ist denn mit Ihnen nicht in Ordnung. Also würde ich schwanger sein, in ein Krankenhaus kommen und nach meiner Entbindung würde mir jemand so was wie Kalle auf den Bauch legen würde ich sagen, dass sie das gerne behalten können und dann würde ich gehen.“ 

Irgendwie fehlt mir ein Gen, was bei manchen Frauen beim Anblick einer Bulldogge solch ein Verhalten auslöst. Wenn wir im Wald andere Menschen mit englischen Bulli‘s sehen, kommen diese sofort auf uns zu und es wird wild über die Rasse drauf losgeplaudert – leider bin ich ja dort eher die falsche Ansprechpartnerin, denn ich kann noch immer nicht nachvollziehen, dass von den meisten Besitzern die gesundheitlichen Probleme der Rasse einfach kleingeredet und billigend in Kauf genommen werden – egal wie sehr die Hunde leiden. 

Kalle hat ja wirklich alle bei Bulli‘s häufig auftretenden Probleme, aber er kann super atmen und hechelt und röchelt selbst bei warmen Temperaturen nicht. Eine komische Welt, in der ich hier gerade freudig schreibe, dass dieser Hund atmen kann, wo das doch eine Selbstverständlichkeit sein sollte. Begrüßungen mit Männer laufen hingegen einfach ab: „Cooler Köter“ „Ey, Bulliś find ick geil“ - das warś dann.

16.09.2019 Tierarztbesuche sind doof


Heute waren wir morgens 2 Stunden spazieren und dann in einem netten Gartenlokal noch was Essen. Kalle wird dort immer ruhiger und entspannter, obwohl er irgendwo rumliegen, außer es handelt sich um seine Lieblingsecke auf seiner Couch, nicht wirklich super findet. Er steht noch ab und zu auf, hampelt etwas rum und gibt mir zu verstehen, dass ihm langweilig ist – verstehe ich, aber kleine Bulldoggen können ganz sicher lernen das mal auszuhalten.

 Aber zurück zum Tierarzt, Kalle hat in den letzten 5 Wochen ganze 2 kg abgenommen und richtig ordentlich Muskeln aufgebaut – wir machen physiotherapeutische Übungen und er hat riesigen Spaß dabei. Generell lernt Kalle recht schnell und auch sehr gerne, wenn sein Mensch ihn dann ordentlich lobt, ein Leckerchen in die komische Schnauze steckt und immer sehr konsequent, aber auch geduldig und liebevoll mit ihm umgeht. 

Kalle musste dann auf den Tierarzttisch, seine Ohrenentzündung ist vollständig abgeheilt, seine Haut sieht viel besser aus und wir müssen nur noch alle 10 Tage in die Badewanne – also der Kalle – ich mache das öfters. Ab dem 23.09.19 werden wir versuchen das „Apoquel“ runter zu dosieren und hoffen, dass wir erfolgreich sind. Dann wurde Kalle noch geimpft, da sein Gesundheitszustand dies nun endlich zulässt, wobei wir die Tollwut erst 2 Wochen später impfen um seinen Körper nicht so stark zu belasten. 
 
Leider hat der ehemalige Besitzer von Kalle "vergessen", die vertraglich zugesicherten Impfkosten 
sowie die ohnehin schon niedrige Aufnahmegebühr von 150 Euro zu bezahlen. 
Er wollte einen monatlichen Betrag zur Unterstützung der Vereinsarbeit überweisen, was bisher nicht erfolgte. Gerade bei einem Hund, der so viel Kosten verursacht und so pflegeintensiv ist, finde ich das ... wohlwollend ausgedrückt: nicht fair.   Was glauben solche Menschen eigentlich, wie viele Menschen solch einen Hund aufnehmen und wie die durch Spenden finanzierten Vereine das leisten sollen – aber diese Gedanken werden sie sich wohl gar nicht machen – das Problem des schwer kranken 300,00 Euro EBAY-Hundes Kalle war ja am 17.08.2019 zumindest für seinen Besitzer Nr. 3 gelöst.


20.09.2019 Nicht schon wieder.....


Ich zog mir morgens um 09.00 Uhr gerade die Jacke an, um dann mit Kalle in den Wald zu gehen, als der Kleine plötzlich neben mir umfiel. Er hatte einen sehr leichten Anfall und kam auch relativ schnell wieder zu sich. Meine Hoffnung währte nicht lange, dass es bei einem Anfall bleibt, und nach 10 Minuten folgte dann ein weiterer etwas stärkerer Anfall – Frau braucht in diesen Momenten immer sehr viel Ruhe und gute Nerven, 
aber nach einiger Zeit hatte er sich wieder erholt und wir machten erst mal einen schönen Spaziergang. Wieder Änderung der Medikation und Dosis und nun mal Abwarten und Hoffen. Der Kleine kann wirklich ein Schatz sein, denn er wird immer fröhlicher und zeigt, dass er viel Freude am Leben hat. 

Er versteht sich mit allen Menschen und Hunden, ist super kooperativ bei unseren vielen Tierarztbesuchen und er lernt so gerne und hat dabei so viel Spaß – und wer einen schmusigen Hund sucht, hat ihn in Kalle gefunden. Er ist unheimlich verkuschelt und genießt die Nähe zum Menschen sehr – und wenn ich ihn ärgern will, dann nenne ich ihn „Babybär“. Ich habe den Kleinen schon sehr lieb gewonnen und bin mir sicher, dass er auch jemanden, der das hier liest, um seine kleine, dicke Pfote wickeln kann – ganz bestimmt, er braucht nur die Chance dazu!

23.09.2019 Boxer Aris wird unser Untermieter


Kalle hat im Wald einen sehr netten Boxerkumpel namens Aris. Da das Herrchen erkrankt ist und stationär behandelt werden muss, wohnt Aris vorerst bei uns. Die Zwei verstehen sich super und ergänzen sich ganz prima – Männerfreundschaft. Wo kann ich mich eigentlich bezüglich der Schnauzenlängen der Beiden beschweren? Ich schlafe nachts zwischen den zwei Schnarchnasen und es ist laut – sehr laut – zu laut für meinen Geschmack.


Mittwoch, 25. September 2019

Kalle hat einen Kumpel bekommen. Aris´s Herrchen ist erkrankt und weiß nicht, wann/ob er Aris wieder gerecht werden kann.  Vorläufig bleibt er deshalb Kalle´s Mitbewohner.