Sonntag, 25. August 2019





23.08.2019

Der tapfere Kalle


Heute morgen um 05.30 Uhr endete bei uns die Nacht – Kalle hatte im Schlaf einen schlimmen Epilepsieanfall. Nach 15 Minuten ging es ihm langsam besser, aber dann hatte er innerhalb einer Stunde 4 Anfälle – er tat mir so leid. 
Ich habe ihn während der Anfälle leicht festgehalten und meinen Arm unter seinen Kopf gelegt, damit er diesen nicht immer auf den Boden schlägt – es ist nur schwer auszuhalten ihn so zu sehen.

Aber als es ihm besser ging, machten wir einen schönen Ausflug in den Wald und danach wollte ich dann die Tierärztin informieren. Eigentlich hat mir der Vorbesitzer gesagt, dass Kalle nur Einzelanfälle hatte, weshalb wir für den Fall von Serienanfällen auch das dafür benötigte Medikament am Dienstag nicht erhalten haben – Kommunikation ist alles! Aber zurück zu einem sich langsam erholenden Kalle und unserem schönen Ausflug – alles schien gut. 

Auf der Rückfahrt vom Wald hatte Kalle um 12.00 Uhr den nächsten Anfall und um 18.00 Uhr dann noch einen. Wir waren dann mal wieder bei seiner Tierärztin, er bekam ein Mittel gespritzt um die Schwellung in seinem Kopf etwas herabzusetzen und er musste jetzt für 48 Stunden alle 8 Stunden ein Medikament erhalten - also nachts um 2.00 Uhr den Wecker zu stellen, um dann dem fast schlafenden Hund eine Tablette mit etwas Futter zu verabreichen – wie er geguckt hat :)

 Jetzt haben wir fast 48 Stunden ohne Anfälle, die Gabe seiner anderen Medikamente wurde auch nochmal geändert und nun brauchen wir viele Daumen und Pfoten die gedrückt werden, dass Kalle jetzt erst mal anfallsfrei bleibt. 

Der Kleine hat viel Freude an unseren Spaziergängen, bei denen wir zeitweise von Schnecken und Kröten überholt werden, aber wie soll Hund auch mit der Hüfte gut laufen können – wir machen schön langsam und viele Entspannungspausen, in denen er dann jeden vorbeikommenden Menschen begrüßen geht – er ist so ein tapferer kleiner Kerl. 

Nächste Woche machen wir einen Termin in einer chirurgisch, orthopädischen Praxis und holen uns eine weitere Meinung zu seiner Hüfte.

An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an Frau Stolle-Malorny, die jederzeit für uns erreichbar ist, die fachlich eine sensationelle Tierärztin ist, die mich und meine Hunde seit vielen Jahren empathisch und mit viel Kompetenz und Verständnis begleitet, und die vor allem ein sehr großes Herz für Tierschutzhunde hat – vielen herzlichen Dank!! 

Hier mal interessante Infos und eine tolle Initiative bezüglich der vielen Kalle‘s:




Donnerstag, 22. August 2019





20.08.2019 Kalle‘s erster Tierarztbesuch


Heute sollte es nun endlich zum Tierarzt gehen, damit eine richtige Anamnese und Untersuchungen erfolgen – o.k. das war mein Plan, denn Kalle hatte anderes im Sinn. Kurz vor dem Termin musste ich ihn kurz alleine lassen und habe ordnungsgemäß Taschen und Schuhe weggeräumt, da der Vorbesitzer gesagt hat, dass Kalle da ran gehen könnte – gut, von Weidenkörben, Headsets, Labellos,Haarklammern und Zeitungen war nicht die Rede, aber selbiges landete leider in Kalles Magen. 

Ich bin auch ein dusseliges Huhn, einfach mal zu glauben, dass Angaben stimmen – Schuld eigene – es tat mir nur unendlich für Kalle leid. Nun erklärt sich auch, warum die Vorvorbesitzer Kalle den ganzen Tag in einer Hundebox gehalten haben. Unser Tierarztbesuch begann also erst mal mit einem medizinisch herbeigeführten Erbrechen und dann konnten wir uns dem eigentlichen Problem widmen. Das Antiepileptikum, was ich für Kalle erhalten habe, soll lt. Waschzettel mit 30 mg pro kg dosiert werden, doch leider bekam Kalle von einem Tierarzt 50 mg pro kg verordnet. Doof nur, dass es auch für seine Art, Stärke und Häufigkeit der Anfälle dann auch noch das völlig falsche Medikament ist, meine Augen wurden immer größer und mich ereilte eine kleine Wut – natürlich haben wir das sofort geändert. 

Den Juckreiz und die offenen Hautstellen haben zwei Tierärzte damit bekämpft, dass sie dem Kleinen ein in das Immunsystem eingreifendes Mittel verordnet haben – ich hatte doch bis dahin gedacht, dass Medikamentengaben erst nach einer gestellten Diagnose erfolgen – leider wurde die Haut diesbezüglich von Kalle noch nie untersucht. Die Tierärztin fand in den Proben seiner Haut viele Bakterien und nach der genauen Bestimmung dieser in einem Fremdlabor bekommt Kalle ein Antibiotikum – zusätzlich bekommt er seit Samstag nur noch hypoallergenes Futter. 

Ich konnte schwer aushalten, daß er so lange nicht behandelt wurde,  während mich dieser arme kleine Hund anhimmelte und man ihn wirklich lieb haben muss, um mit ihm zu schmusen, denn sagen wir mal so – er riecht nicht nach Rosenwasser, aber wenigstens haben wir dafür jetzt eine Erklärung. So, eigentlich sollte es laut 2 Vorbesitzern jetzt gut sein mit den gesundheitlichen Problemen – weit gefehlt, denn schon am Samstag fiel mir das Überköten der Vorderläufe und ein taumeliger und instabiler Gang im Beckenbereich und der Hinterläufe auf und beim Streicheln zuckt die Haut im Rückenbereich– also haben wir klein Kalle geröntgt:

In seiner Halswirbelsäule sind zwei Wirbel versteift, was die Problematik seiner Vorderläufe erklärt. In seiner Brustwirbelsäule 12+13 hat der arme Kerl (wie viele Bulldoggen) Keilwirbel mit arthrotischen Gelenkveränderungen – Kalle ist 1 Jahr alt , die das Zucken im Rückenbereich erklären. Aber es sollte noch schlimmer kommen! 

Beide!  Hüftgelenke sind subluxiert. Die Gelenkpfanne ist nicht richtig ausgebildet und die Gelenkköpfe sitzen nicht dort, wo sie hingehören – seine Beine werden nur über Bänder und die Muskulatur gehalten. Die Tierärztin war mehr als entsetzt über diesen Befund und eigentlich ist es ein Wunder, dass der kleine Kerl überhaupt noch laufen kann. Ein Leben mit dieser Hüfte wird ihm bald nicht mehr möglich sein und ich werde ihn einem orthopädischem Chirurgen vorstellen und dann sehen wir weiter.
Bisher sieht es so aus, als ob Kalle nur mit einem operativen Eingriff, bei dem die Köpfe entfernt werden müssen, eine Chance auf Lebensqualität hat. Wir werden Euch natürlich weiterhin auf dem Laufenden halten und ich stelle mir immer und immer die selbe Frage, was verdammt nochmal ist so schwer daran ein Lebewesen respektvoll und mit Fürsorge zu behandeln – und um zu sehen, dass dieser Hund nicht normal läuft, dafür muss man wirklich kein Tierarzt sein – gucken hätte gereicht – 

aber auch das ist bei manchen wohl schon zu viel verlangt – sorry, aber ich bin die Frau, die jetzt mit ihm bangen und hoffen wird und der Verein hat jetzt noch mehr Finanzielles zu stemmen, als ohnehin schon befürchtet. DANKE dafür!

Mittwoch, 21. August 2019



update:
KALLE hatte nochmal Glück. Nachdem auch über große Tierschutzverteiler, FB sowie andere Medien sich niemand! fand, der helfen konnte, erklärte sich die ursprünglich angedachte Top-Pflegestelle bereit und nahm sich trotz eigener gesundheitlicher Einschränkungen des Hundes an. Ich bin ihr unendlich dankbar, sonst hätten wir nicht helfen können. KALLE kam Samstag (17.08.2019) in Berlin an.
Der Hund wird nun gründlich untersucht werden - das erste Mal übrigens - wird auch eine ordentliche Anamnese gemacht. Es wird teuer und wir wissen nicht, wie es ausgeht. 

KALLES Pflegestelle wird es genau dokumentieren und wir werden euch über alle Fortschritte- vielleicht auch Rückschritte- informieren. 

KALLE ist nämlich nur einer von vielen, die mit ihrer Gesundheit für die große Nachfrage bezahlen und deshalb stellvertretend für viele viele andere.

Es wird euch eine gute Prise Sarkasmus entgegenwehen, aber die Wut und Trauer, die man empfindet, wenn sich über viele Jahre nichts - aber auch gar nichts verändert- muß irgendwann mal raus.
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Notfall Kalle – Opfer seiner Rasse, der Geiz ist Geil Mentalität und der Wegwerfgesellschaft
Kalle ist ein 1 jähriger #EnglishBulldog und wiegt ca. 23 kg
Der süße Kerl ist bei Spaziergängen ein freundlicher und aufgeschlossener Rüde, der sich mit erwachsenen Menschen, Kindern, Rüden, Hündinnen, Pferden und Schafen sehr gut versteht. Wenn er von Hunden angepöbelt wird, geht er weg und zeigt keinerlei Aggression. Er kannte keine Grundkommandos, ist aber im Freilauf bei der Pflegestelle zuverlässig abrufbar.




Er geht 2 x täglich 2 Stunden im Wald spazieren, was er fröhlich meistert. Wenn man draußen längere Zeit an einem Ort ist, belästigt Kalle Hündinnen aufdringlich und ist dann auch nicht mehr abrufbar.

Zuhause hat er manchmal ein distanzloses, teils aufmerksamkeitsheischendes Verhalten. Scheinbar hat ihm noch nie jemand konsequent Grenzen aufgezeigt und sich mit ihm wirklich beschäftigt. Er will immer nah bei seinen Menschen sein und ist auch sehr verschmust.

Kalle kann alleine bleiben und fährt super gerne im Auto mit und ist auch gut leinenführig und an seiner Grunderziehung wird täglich gearbeitet und der Kleine lernt schnell und täglich sind Fortschritte zu erkennen -
eigentlich ein Traumhund, der auf der Sonnenseite des Lebens wohnen könnte.
Kalle wurde bei einem ungarischen Großhändler für lebende Tiere als Welpe gekauft und hatte bisher bereits 3 Vorbesitzer – verkauft wurde er wie tausende Andere über EBAY Kleinanzeigen – letztmalig für den #Schnäppchenpreis von 300,- Euro.

Kalle ist sehr krank, was er genau hat, weiß leider niemand, denn noch nie wurde eine vernünftige Anamnese gemacht und medizinische Diagnostik betrieben, aber Medikamente erhält er trotzdem – halt welche die immer bei Juckreiz und offenen Hautstellen helfen – ein starkes ins Immunsystem eingreifendes Medikament – kann man so machen.

Zusätzlich bekam er dann noch epileptische Anfälle, für die er ein leichtes Mittel dagegen erhält. Hier mal die kleine Liste der Dinge, die der Pflegestelle an Kalle aufgefallen sind:
Kalle hat beim Laufen scheinbar keine Kraft in den Hinterläufen, Becken und LWS wirken instabil, lahmt teils mit dem linken Hinterlauf, Füße vorne geschwollen, überkötet vorne extrem (Krallen ganz abgewetzt und laut auf Holzböden). Kalle riecht unangenehm, auch aus der Schnauze und hat teils schwarz verfärbte Hauf, verhornt, warzig und kahle Stellen im Fell.
Tja und wie endet die Geschichte eines so tollen, aber genauso kranken und teils verhaltensoriginellen Hundes???
Wie so oft in Deutschland – bei sich nur über Spenden finanzierenden Tierschutzvereinen mit ihren ehrenamtlichen Pflegestellen – und Kalle hatte Glück, dass es eine Möglichkeit der Unterbringung für ihn gab, denn es gibt so viele wie Kalle, die einen Platz benötigen.
Kalle wird am Dienstag dem 20.08.2019 einer erfahrenen Neurologin vorgestellt und wir können Euch Alle nur von ganzem Herzen bitten diesen Post zu teilen, denn wir benötigen dringend Spenden, um diese medizinische Großbaustelle meistern zu können – Kalle sagt schon mal ein großes und herzliches Dankeschön im voraus und hält Euch weiterhin auf dem Laufenden.
Hilferuf, damit wir helfen können: Epilepsiekranker Bulldog
für einen 1 jährigen English Bulldogrüden wird eine kompetente Pflegestelle gesucht! 
der junge Hund ist innerhalb seines kurzen Lebens derzeit an mind. 3. Stelle und seine Anfälle steigern sich, ohne dass eine ordentliche Anamnese gemacht wurde.... 
der Hund sollte bereits in eine Top-Pflegestelle umgesetzt werden, doch leider ist diese krankheitsbedingt auf längere Sicht ausgefallen, was unsere Hilfe bisher zunichte macht.
Wer hat gute Erfahrung mit dieser Krankheit (er hat noch weitere Gebrechen, zb. Hautprobleme) und auch einen fachlich versierten Tierarzt in der Nähe und könnte diesem Hund helfen? alle Kosten werden übernommen, natürlich auch Futter !
Der Hund kommt über Welpenschlepper? aus Ungarn und wurde (offenbar nach Erkennen der Krankheit) für Schnäppchenpreise über ebay weitergegeben.
Er hat wahrscheinlich nur diese Chance, wenn ich eine passende Pflegestelle finde. 
Bitte melden unter 0175 9057538, täglich ab 13 Uhr, weil ich wochentags nachts arbeite. 
Foto auf Anfrage