Freitag, 4. Oktober 2019


02.10.2019 Ach menno – armer Kalle


Eigentlich hatten wir gestern einen sehr ruhigen Tag, denn Kalle bekam ja zum ersten Mal das Libromide zusätzlich zum Phenoleptil und war sehr beduselt und träge.
 Abends hat er dann noch sein Essen ausgespuckt und ich ahnte mal wieder nix Gutes. Nachts um 2.00 Uhr war ich dann schlagartig hellwach, der Kleine stupste mich mehrfach an und bekam dann auch schon seinen ersten Anfall und kurze Zeit später den Zweiten.

 Ich hatte dann kurz Zeit ihm sein Notfallmittel zu geben, bevor er den 3. und sehr schlimmen Anfall bekam. Um 4.00 Uhr waren wir dann endlich im Bett und nur eine Stunde später weckte Kalle mich wieder – ihm war kotzübel – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Was für eine Nacht – das blöde Gewitter im Kopf ist wirklich gruselig, vor allem, weil die Abstände zwischen den Anfällen immer kürzer werden. 

Erst hatten wir Abstände von ca. 2-3 Wochen, dann 2 Wochen, dann 10 Tage, dann 8 Tage und jetzt nur 3 Tage.
 Ich habe sofort Kontakt zu seiner Tierärztin aufgenommen – manche Informationen will Frau nicht hören. Kalle hat eine neue und sehr schwere Form der Epilepsie ausgebildet. Unsere ganze Hoffnung liegt darin, dass das Libromide seine Anfälle positiv beeinflussen kann, leider wirkt dieses Medikament erst nach 4-8 Wochen und irgendwie müssen wir die Zeit bis zum Wirkungseintritt überbrücken. Erst nach Ablauf dieser Zeit können wir wissen, ob es überhaupt möglich ist den Kleinen einzustellen, also so zu behandeln, dass er auch eine gewisse Lebensqualität hat. 

Der weitere Verlauf ist nach Aussage der Tierärztin ungewiss und sie hat mich auch darauf hingewiesen, dass es Hunde gibt, die nicht einstellbar sind – ich habe nur noch geheult und den Kleinen ganz lange danach im Arm gehalten und geknutscht – glücklicherweise mag er das. Sie hat mir noch gesagt, dass diese schweren Formen von Epilepsie häufig bei Bulldoggen auftreten – diese armen Hunde! 
 Derzeit ist eine Vermittlung von Kalle noch nicht möglich, da wir nun den weiteren Verlauf seiner Krankheit und die Wirksamkeit der Behandlung abwarten müssen – natürlich freuen wir uns aber über Paten für den Kleinen, denn unabhängig von seiner etwas sportlichen Pflegestufe ist er natürlich als gern gesehener Dauergast der Tierarztpraxis auch kostenintensiv. 

Bitte helft uns Hunden wie Kalle zu helfen, denn wenn ich die vielen erwachsenen Bulldoggen bei EBAY Kleinanzeigen beobachte, die teils auch wegen Krankheit und daraus resultierenden finanziellen Problemen verkauft werden, ist zu befürchten, das noch viel mehr dieser armen Hunde im Tierschutz landen. Von den Bulli‘s , die wegen ihrer verhaltensoriginellen und emotionsflexiblen Art abgegeben werden, will ich gar nicht schreiben. Und dann? Wohin?



03.10.2019 Erstens kommt es anders…..


und zweitens als Frau denkt. Vor 1 ½ Wochen zog ja der Boxer „Aris“ bei uns ein, weil sein Besitzer sofort in ein Krankenhaus musste. Wir blieben telefonisch im Kontakt und gestern hat er mir dann gesagt, dass er Aris, wann auch immer er die Klinik verlassen wird, nicht wieder zurücknehmen kann. 
Heute war ich dann mit einer Freundin in der Klinik und bin nun „stolze“ Besitzerin eines unkastrierten Boxerrüden - na da gratuliere ich mir mal einfach selbst. Auch in diesem Fall hat ein Mensch die Anschaffung eines Hundes, die damit verbundene Arbeit und seine Lebenslage etwas falsch eingeschätzt – aber ich bin froh, Aris nun bei seinem neuen Lebensabschnitt vorerst zu begleiten. Tja, ich sage es mal so, ich bin jetzt nicht so die Freundin der kurzschnäuzigen Rassen und mag auch eher Hündinnen und wenn ich jetzt abends auf der Couch liege, muss ich beim Anblick meiner beiden Jungs schon lachen – manchmal schüttel ich auch einfach den Kopf und frage mich, wie das eigentlich passiert ist, aber süß sind sie.!

 Die Jungs sind in der letzten Zeit zu tollen Kumpels geworden, spielen je nach Gesundheitszustand von Kalle ein wenig und kuscheln und schlafen sehr viel zusammengekuschelt – da geht Frau wirklich das Herz auf und die Frage, wieso manche Menschen sich so was wie Tierschutz antun ist dann auch gleich von selbst beantwortet. Sie sind wirklich entzückend zusammen – die beiden Knautschkes! Heute ging es dem Kleinen  mit dem neuen Medikament schon etwas besser und hier werden bitte weiterhin für diesen tapferen Kerl die Daumen und Pfoten gedrückt – wofür wir uns im voraus bedanken.

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