Sonntag, 26. Januar 2020

24.01.2020 

Was haben Sie denn noch so für Hobby‘s – ich, ich habe ‘nen Kalle...



Ich weiß gar nicht, wie oft ich diese Frage in den letzten Monaten gehört habe und immer gebe ich die gleiche Antwort – lustig ist daran, dass die meisten Menschen lachen und glauben, dass ich Witze mache – nein, das ist kein Witz. 

Wenn Frau mit einem Mogwai wie dem süßen Kalle zusammenlebt, dann bestimmt er den Alltag und das 24/7. 
Da wären alle 6 Stunden Tabletten zu geben, nach einem Anfall für 48 Stunden alle 8 Stunden zusätzlich ein Notfallmittel, dann mag der Kleine nicht lange alleine sein, leider kann er auch nicht irgendwohin mitgenommen werden, weil er sich dann so aufregt, dass es zu epileptischen Anfällen kommt.  
Dass er nicht auf Asphalt laufen darf, macht es nicht leichter. 
So haben wir einen mega aufregenden und spannenden Tagesablauf – bei uns ist voll was los – wir sind im Wald, oder in der Wohnung – und bis auf meine Arztbesuche immer schön zusammen:) 

Seit Monaten bin ich auf der Suche nach jemandem, der den Kleinen betreuen könnte, wenn mit mir mal was ist – Krankenhaus oder schwerer Krankheit – leider konnte bisher noch niemand gefunden werden, da alle von mir Befragten sagen, dass sie es nicht leisten können – vor allem der Zeitfaktor und auch sein Problem mit dem alleine sein, spielen eine große Rolle.

Ich bin immer sehr glücklich darüber, dass ich die besten Freunde der Welt habe, weshalb die wenigen Treffen (auch hier regt er sich manchmal zu sehr auf) wegen Kalle immer bei mir stattfinden – Danke an Euch Alle für Eurer großes Herz und das viele Verständnis – ich weiß, das es mit uns dreien in Kombination nicht immer leicht ist. 
 DANKE!
In den letzten Monaten gab es einige wenige Interessenten für Kalle und habe ich das Gefühl, dass die Menschen den Aufwand, den es bedarf, um dem Kleinen ein schönes Leben zu ermöglichen, völlig unterschätzen. Es scheint schwierig zu sein, die immer wieder erklärte Voraussetzung, wirklich ständig für diesen  Hund da sein zu müssen, glaubwürdig herüberzubringen. Es ist durchaus nicht übertrieben dargestellt! 
Auch im vorliegenden Fall wurde meine Bitte ignoriert, denn den Beissvorfall mit Aris kann ich mir nur so erklären.

Es wurde im Hundeauslaufgebiet inmitten freilaufender Hunde ein Stock geworfen.
Ich erklärte den Menschen gerade in Bezug auf die angespannte Körpersprache ihres Hundes, dass das keine gute Idee ist und ich sie doch bitten möchte, damit aufzuhören – unabhängig von der Verletzungsgefahr, die von geworfenen Stöcken ausgeht.

Beim ersten Wurf guckte der typische Labrador, diese beißen niemals (so die Aussage der Halterin am Anfang des Blödsinns) schon grimmig, nach dem zweiten Wurf knurrte er schon und oh Wunder, nach dem dritten Wurf des Stockes hat er Aris, der in der Nähe war, voll in den Fuß gebissen und weitere Verletzungen wurden nur durch das schnelle Eingreifen des Halters, der seinen um sich schnappenden Hund griff und festhielt, verhindert.
Es gibt so Tage, da verstehe ich Menschen, die Hundehalter rücksichtslos, egoistisch und einfach zum brechen finden – der 11.01.2020 war so ein Tag. Um 17.00 Uhr dann mal wieder in die Tierarztpraxis – gefühlt wohnen wir da ja schon fast – Aris Wunde spülen, nähen und klammern lassen und der kleine Mogwai war so aufgeregt und hatte solche Sorge, dass er während der Behandlung mit den Pfötchen oben am Tisch hing und sich versuchte hochzuziehen – upppsss, dass klappte dann aber nicht, aber unter dem Tisch immer auf einem komischen Ding hin und her zu laufen und damit den Tisch immer hoch und runter zu fahren, das klappte super.

10 Tage Leinenzwang mit einem doch sehr energetischen und albernen Boxer waren die Hölle und ich hörte mich abends noch sagen, dass jetzt Schluss ist mit dem ganzen Quatsch und die Jungs jetzt bitte mal eine zeitlang weitere Tierarztbesuche, außer den vielen Verbandswechselterminen, vermeiden.

Und wer hat nicht richtig zugehört – der Kalle – der am 15.01.2020 um 14.00 Uhr 4 Anfälle innerhalb von 45 Minuten mit einer Dauer von 15-30 Sekunden hatte. 

Wir haben die Dosis des Libromide mal wieder erhöht und hoffen, dass sich das Medikament nun schneller in seinem Körper einlagert und der Spiegel im Blut endlich steigt – der arme kleine Kerl. 

Leider kann das mehrere Wochen dauern und so hatte Kalle am 23.01.2020 um 7.00 Uhr 2 Anfälle innerhalb von 10 Minuten die 30 Sekunden andauerten – es ist zum verrückt werden. Ich hoffe für den Kleinen so sehr, dass wir schnell wieder auf einem guten Weg sind, denn wir hatten ja mal 28 Tage Anfallsfrei und das schaffen wir noch besser – ganz bestimmt – der Glaube stirbt zuletzt und kann bekanntlich Berge versetzten – jawohl! 

Ich bastel jetzt mal wieder seine Kapseln für die nächste Woche und morgen wird der kleine Mann wieder gebadet –  hier ist vielleicht was los. Bitte drückt für Kalle weiterhin alle Daumen und Pfoten

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen