24.01.2020
Was haben Sie denn noch so für Hobby‘s – ich, ich
habe ‘nen Kalle...
Ich
weiß gar nicht, wie oft ich diese Frage in den letzten Monaten
gehört habe und immer gebe ich die gleiche Antwort – lustig ist
daran, dass die meisten Menschen lachen und glauben, dass ich
Witze
mache – nein, das ist kein Witz.
Wenn Frau mit einem Mogwai wie
dem
süßen Kalle zusammenlebt, dann bestimmt er den Alltag und das
24/7.
Da wären alle 6 Stunden Tabletten zu geben, nach einem Anfall für
48 Stunden alle 8 Stunden zusätzlich ein Notfallmittel, dann mag
der
Kleine nicht lange alleine sein, leider kann er auch nicht
irgendwohin mitgenommen werden, weil er sich dann so aufregt, dass
es
zu epileptischen Anfällen kommt.
Dass er nicht auf Asphalt
laufen
darf, macht es nicht leichter.
So haben wir einen mega aufregenden
und
spannenden Tagesablauf – bei uns ist voll was los – wir sind im
Wald, oder in der Wohnung – und bis auf meine Arztbesuche immer
schön zusammen:)
Seit Monaten bin ich auf der Suche nach jemandem,
der den Kleinen betreuen könnte, wenn mit mir mal was ist –
Krankenhaus oder schwerer Krankheit – leider konnte bisher noch
niemand gefunden werden, da alle von mir Befragten sagen, dass
sie es nicht leisten können – vor allem der Zeitfaktor und auch
sein Problem mit dem alleine sein, spielen eine große Rolle.
Ich
bin
immer sehr glücklich darüber, dass ich die besten Freunde der Welt
habe, weshalb die wenigen Treffen (auch hier regt er sich manchmal
zu
sehr auf) wegen Kalle immer bei mir stattfinden – Danke an Euch
Alle für Eurer großes Herz und das viele Verständnis – ich weiß,
das es mit uns dreien in Kombination nicht immer leicht ist.
DANKE!
In
den letzten Monaten gab es einige wenige Interessenten für Kalle
und habe ich das Gefühl, dass die Menschen den Aufwand, den
es
bedarf, um dem Kleinen ein schönes Leben zu ermöglichen, völlig unterschätzen. Es scheint schwierig zu sein, die immer wieder erklärte Voraussetzung, wirklich ständig für diesen Hund da sein zu müssen, glaubwürdig herüberzubringen. Es ist durchaus nicht übertrieben dargestellt!
Es wurde im Hundeauslaufgebiet inmitten freilaufender Hunde ein Stock geworfen.
Ich erklärte den Menschen gerade in Bezug auf die angespannte Körpersprache ihres Hundes, dass das keine gute Idee ist und ich sie doch bitten möchte, damit aufzuhören – unabhängig von der Verletzungsgefahr, die von geworfenen Stöcken ausgeht.
Beim ersten Wurf guckte der typische Labrador, diese beißen niemals (so die Aussage der Halterin am Anfang des Blödsinns) schon grimmig, nach dem zweiten Wurf knurrte er schon und oh Wunder, nach dem dritten Wurf des Stockes hat er Aris, der in der Nähe war, voll in den Fuß gebissen und weitere Verletzungen wurden nur durch das schnelle Eingreifen des Halters, der seinen um sich schnappenden Hund griff und festhielt, verhindert.
Es gibt so Tage, da verstehe ich Menschen, die Hundehalter rücksichtslos, egoistisch und einfach zum brechen finden – der 11.01.2020 war so ein Tag. Um 17.00 Uhr dann mal wieder in die Tierarztpraxis – gefühlt wohnen wir da ja schon fast – Aris Wunde spülen, nähen und klammern lassen und der kleine Mogwai war so aufgeregt und hatte solche Sorge, dass er während der Behandlung mit den Pfötchen oben am Tisch hing und sich versuchte hochzuziehen – upppsss, dass klappte dann aber nicht, aber unter dem Tisch immer auf einem komischen Ding hin und her zu laufen und damit den Tisch immer hoch und runter zu fahren, das klappte super.
10 Tage Leinenzwang mit einem doch sehr energetischen und albernen Boxer waren die Hölle und ich hörte mich abends noch sagen, dass jetzt Schluss ist mit dem ganzen Quatsch und die Jungs jetzt bitte mal eine zeitlang weitere Tierarztbesuche, außer den vielen Verbandswechselterminen, vermeiden.
Und
wer hat nicht richtig
zugehört – der Kalle – der am 15.01.2020 um 14.00 Uhr 4 Anfälle
innerhalb von 45 Minuten mit einer Dauer von 15-30 Sekunden hatte.
Wir haben die Dosis des Libromide mal wieder erhöht und hoffen,
dass
sich das Medikament nun schneller in seinem Körper einlagert und
der
Spiegel im Blut endlich steigt – der arme kleine Kerl.
Leider kann
das mehrere Wochen dauern und so hatte Kalle am 23.01.2020 um 7.00
Uhr 2 Anfälle innerhalb von 10 Minuten die 30 Sekunden andauerten
–
es ist zum verrückt werden. Ich hoffe für den Kleinen so sehr,
dass
wir schnell wieder auf einem guten Weg sind, denn wir hatten ja
mal
28 Tage Anfallsfrei und das schaffen wir noch besser – ganz
bestimmt – der Glaube stirbt zuletzt und kann bekanntlich Berge
versetzten – jawohl!
Ich bastel jetzt mal wieder seine Kapseln für
die nächste Woche und morgen wird der kleine Mann wieder gebadet
– hier ist vielleicht was los. Bitte drückt für Kalle weiterhin
alle Daumen und Pfoten
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