20.08.2019
Kalle‘s
erster Tierarztbesuch
Heute sollte es
nun
endlich zum Tierarzt gehen, damit eine richtige Anamnese und
Untersuchungen erfolgen – o.k. das war mein Plan, denn Kalle
hatte
anderes im Sinn. Kurz vor dem Termin musste ich ihn kurz alleine
lassen und habe ordnungsgemäß Taschen und Schuhe weggeräumt, da
der Vorbesitzer gesagt hat, dass Kalle da ran gehen könnte –
gut,
von Weidenkörben, Headsets, Labellos,Haarklammern und Zeitungen
war
nicht die Rede, aber selbiges landete leider in Kalles Magen.
Ich bin
auch ein dusseliges Huhn, einfach mal zu glauben, dass Angaben
stimmen
– Schuld eigene – es tat mir nur unendlich für Kalle leid. Nun
erklärt sich auch, warum die Vorvorbesitzer Kalle den ganzen Tag
in
einer Hundebox gehalten haben. Unser Tierarztbesuch begann also
erst
mal mit einem medizinisch herbeigeführten Erbrechen und dann
konnten
wir uns dem eigentlichen Problem widmen. Das Antiepileptikum,
was ich
für Kalle erhalten habe, soll lt. Waschzettel mit 30 mg pro kg
dosiert werden, doch leider bekam Kalle von einem Tierarzt 50 mg
pro
kg verordnet. Doof nur, dass es auch für seine Art, Stärke und
Häufigkeit der Anfälle dann auch noch das völlig falsche
Medikament ist, meine Augen wurden immer größer und mich ereilte
eine kleine Wut – natürlich haben wir das sofort geändert.
Den
Juckreiz und die offenen Hautstellen haben zwei Tierärzte damit
bekämpft, dass sie dem Kleinen ein in das Immunsystem
eingreifendes
Mittel verordnet haben – ich hatte doch bis dahin gedacht,
dass Medikamentengaben erst nach einer gestellten Diagnose
erfolgen –
leider wurde die Haut diesbezüglich von Kalle noch nie
untersucht.
Die Tierärztin fand in den Proben seiner Haut viele Bakterien
und
nach der genauen Bestimmung dieser in einem Fremdlabor bekommt
Kalle
ein Antibiotikum – zusätzlich bekommt er seit Samstag nur noch
hypoallergenes Futter.
Ich konnte schwer aushalten, daß er so
lange nicht behandelt wurde, während mich dieser arme kleine Hund
anhimmelte und man ihn wirklich lieb haben muss, um mit ihm zu
schmusen, denn sagen wir mal so – er riecht nicht nach
Rosenwasser,
aber wenigstens haben wir dafür jetzt eine Erklärung. So,
eigentlich sollte es laut 2 Vorbesitzern jetzt gut sein mit den
gesundheitlichen Problemen – weit gefehlt, denn schon am Samstag
fiel mir das Überköten der Vorderläufe und ein taumeliger und
instabiler Gang im Beckenbereich und der Hinterläufe auf und
beim
Streicheln zuckt die Haut im Rückenbereich– also haben wir klein
Kalle geröntgt:
In seiner
Halswirbelsäule sind zwei Wirbel versteift, was die Problematik
seiner Vorderläufe erklärt. In seiner Brustwirbelsäule 12+13 hat
der arme Kerl (wie viele Bulldoggen) Keilwirbel mit
arthrotischen
Gelenkveränderungen – Kalle ist 1 Jahr alt ,
die das Zucken im Rückenbereich erklären. Aber es sollte noch
schlimmer kommen!
Beide! Hüftgelenke sind subluxiert. Die
Gelenkpfanne ist nicht richtig ausgebildet und die Gelenkköpfe
sitzen nicht dort, wo sie hingehören – seine Beine werden nur
über
Bänder und die Muskulatur gehalten. Die Tierärztin war mehr
als
entsetzt über diesen Befund und eigentlich ist es ein Wunder,
dass
der kleine Kerl überhaupt noch laufen kann. Ein Leben mit
dieser
Hüfte wird ihm bald nicht mehr möglich sein und ich werde ihn
einem
orthopädischem Chirurgen vorstellen und dann sehen wir weiter.
Bisher sieht es so aus, als ob Kalle nur mit einem operativen
Eingriff, bei dem die Köpfe entfernt werden müssen, eine
Chance auf
Lebensqualität hat. Wir
werden Euch natürlich weiterhin auf dem Laufenden halten und
ich
stelle mir immer und immer die selbe Frage, was verdammt
nochmal ist
so schwer daran ein Lebewesen respektvoll und mit Fürsorge zu
behandeln – und um zu sehen, dass dieser Hund nicht normal
läuft,
dafür muss man wirklich kein Tierarzt sein – gucken hätte
gereicht –
aber auch das ist bei manchen wohl schon zu
viel
verlangt – sorry, aber ich bin die Frau, die jetzt mit ihm
bangen
und hoffen wird und der Verein hat jetzt noch mehr
Finanzielles zu
stemmen, als ohnehin schon befürchtet. DANKE dafür!
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